Er akzeptierte den Grundsatz, dass die Tugend allein für die Erlangung und Bewahrung der Eudaimonie ausreiche. Dort legte er dar, was unter Glück zu verstehen sei und auf welchem Weg man es schnellstmöglich erreichen könne. [139], Den lateinischsprachigen Gelehrten West- und Mitteleuropas waren die Dialoge Platons, in denen die Eudaimonie erörtert wird, unbekannt, und von den sonstigen Stellungnahmen der antiken Philosophen wussten sie wenig, da der größte Teil des einschlägigen Schrifttums verschollen war. [77], In einem von Johannes Stobaios überlieferten Abriss der peripatetischen Ethik, der Material aus mindestens einem unbekannten peripatetischen Werk enthält und auf ein heute verlorenes Handbuch des Doxographen Areios Didymos zurückgeführt wird, findet sich eine Darstellung der Eudaimonielehre. Sein Vater war ein reicher Arzt und bezahlte seine Ausbildung an der Philosophenschule Platons. Darin bestehe seine Glückseligkeit. Es handelt sich, wie Aristoteles in Abgrenzung von Platon betont, nicht um einen Zustand oder eine Disposition der Seele, denn eine Fähigkeit kann nie ein Selbstzweck sein. [80], Die Stoiker sahen ebenso wie die Platoniker und die Peripatetiker in der Eudaimonie das Ziel (télos) schlechthin, um dessentwillen alles getan wird und das selbst keinem höheren Zweck untergeordnet ist. Nicht etwa erfreuliche Folgen der Tugend verursachen die Eudaimonie, sondern sie selbst macht den erstrebten Idealzustand aus. Dennoch behauptete er, der Weise sei in jeder Lebenslage glücklich, denn nichts Physisches könne die Eudaimonie zerstören. Als radikale Hedonisten waren sie der Überzeugung, die Lust sei für alle Lebewesen das einzige wahre Gut und der Schmerz das Übel schlechthin. Das höchste Gut: Glück 3. Insbesondere betrachtete er es als Aufgabe der Inhaber von Führungspositionen, ihre Untergebenen, Gefährten und Freunde bei deren Suche nach Eudaimonie zu fördern. [116], Laktanz befand, keine der Philosophenschulen habe das Lebensziel oder höchste Gut richtig bestimmt. [85], Der bekannteste Wortführer des Kynismus war der im 4. Das leidende Subjekt nimmt er dann wie einen Fremden wahr; derjenige, der leidet, ist nicht er selbst, das heißt die Vernunftseele. Es wurde im Spätmittelalter erneut aufgegriffen und intensiv erörtert. Deren Thesen hielt er teilweise für zutreffend. Sie wurden unterschiedlich beantwortet. Die Dinge sind an sich weder gut noch schlecht, erst die Weisheit macht sie zu Gütern und die Torheit zu Übeln. von 314/313 v. Chr. Sie ist auch von äußeren Umständen abhängig, insbesondere von einer Erziehung, welche die Charakterbildung fördert. [176], Nicolai Hartmann untersuchte den Eudämonismus in seiner Ethik (1926). [21], In Platons Schriften zählt die Eudaimonie zu den gewichtigen Themen. Da Panaitios die Tugend in der Verwirklichung des sittlich Gebotenen sah und dabei berücksichtigte, dass die Möglichkeit zur Verwirklichung vom körperlichen Zustand und von äußeren Umständen abhängt, weichte er das stoische Dogma der Belanglosigkeit der außerseelischen Güter auf. [145] Auch Boethius von Dacien betonte diese Freude und nannte sie die höchste Lust. Er definierte die Glückseligkeit als Stand einer beständigen Freude. Diese Seite wurde bisher 24.066 mal abgerufen. [168], Im 19. Mit dieser Überlegung forderte er eine naturwissenschaftliche Begründung der Ethik. Ausführlich wird in Plotins Abhandlung mit vielen Beispielen und Erwägungen erläutert, warum Unglücksfälle aller Art den Weisen nicht erschüttern und seine Eudaimonie nicht beeinträchtigen können. Nach einer möglichen Erklärung besteht die Eudaimonie in einer Tätigkeit gemäß der vollkommenen Tugend, welche die Summe aller praktischen und theoretischen Tugenden ist. [42] Bei der Untersuchung der Vernunfttätigkeit unterscheidet er zwischen der „praktischen“ und der „theoretischen“ Vernunft. Zwar wurde auch in philosophischer Literatur mitunter die Vorstellung eines göttlichen Schutzgeistes aufgegriffen, doch trat sie in den Hintergrund und wurde weitgehend durch neue Konzepte verdrängt. Zusammenfassung 53. Aristoteles sagt also Glück ist eine Verschmelzung von den drei oben aufgeführten Formen, bei der es für den Menschen eine dominante und zwei unterlegene gibt, die jedoch stets vorhanden sein müssen, um das Leben als glücklich zu bezeichnen. [140], Im Spätmittelalter richtete sich das Interesse in erster Linie auf das Eudaimonie-Konzept des Aristoteles. Im philosophischen Sprachgebrauch bürgerte es sich ein, einen von innen her Glücklichen als beatus zu bezeichnen. Dabei dürfen wir jedoch die Bezeichnung als ethische Schrift nicht überbetonen. [55], Bei der Untersuchung der Tapferkeit wies Aristoteles auf eine paradoxe Wirkung der Eudaimonie hin: Sie könne das Unglück vergrößern. Darin sah er ein niedriges und verfehltes Denken, das die Eudaimonie von Zufällen abhängig mache und damit herabwürdige. Wenn das Glück aller von einer Handlung Betroffenen das maßgebliche Kriterium ist, handelt es sich um Utilitarismus. Zuerst erwirbt man das ethische Wissen, was ein rein intellektueller Vorgang ist, dann prägt man es sich so ein, dass es nicht mehr verloren werden kann, und schließlich wendet man es an. Lawrence J. Jost, Roger A. Shiner (Hrsg. Eine Handlung ist dann ethisch einwandfrei, wenn sie als Ziel die eudaimonie hatte. [148] Hinsichtlich seiner relativ niedrigen Einstufung des bürgerlich-tätigen Glücks glaubte Thomas irrtümlich, seine Position stimme mit der des Aristoteles überein, denn er hatte dessen Ausführungen zur Autarkie wie schon sein Lehrer Albert der Große missverstanden. Hier setzt die Analyse des Sokrates an: Erfolg ist auf jedem Gebiet nur für den Kompetenten erreichbar, für den, der über das erforderliche Wissen verfügt. Er meinte, ein glückliches Dasein lasse sich allenfalls definieren als eines, das „bei kalter und reiflicher Überlegung“ dem Nichtsein entschieden vorzuziehen wäre. Der quälende Eifer für das vermeintlich Gute und die Anstrengung zur Vermeidung des vermeintlich Üblen falle dann weg. Unter dem „glücklichen Leben“ (vita beata) verstand Ambrosius in diesem Zusammenhang das irdische Dasein des richtig Lebenden, das er „Frucht der Gegenwart“ nannte, im Unterschied zur erhofften künftigen Existenz im Jenseits, dem ewigen Leben. Statische Eigenschaften oder Güter machen somit die Eudaimonie nicht aus, sondern sie muss eine Weise von Tätigkeit sein. Das bedeutet, dass es sich nur um eine Betätigung der Vernunft, des Nous, handeln kann. Als Kennzeichen des guten Lebens galt, dass man das „Glück“ nicht von äußeren Faktoren erhofft, sondern es in sich selbst findet, indem man sich richtig verhält. [64] Im letzten Teil seiner Ausführungen konstatiert er, die Aufgabe des Weisheitssuchers bestehe darin, die kosmische Ordnung in ihrer Gesamtheit und in ihren einzelnen Aspekten zu begreifen. [179], Wilhelm Kamlah unternahm 1972 den Versuch, „das alte Wort ‚Eudämonie‘ (…) wieder zu Ehren zu bringen“. Vielmehr nahm er innerhalb der Eudaimonie Abstufungen vor und betrachtete die nichtseelischen Güter als Faktoren, die zu einer Steigerung der Glückseligkeit führten. Dieser Irrtum sei angeboren, weil er mit dem menschlichen Dasein selbst zusammenfalle und das ganze Wesen des Menschen nur seine Paraphrase sei; der Mensch sei nur „Wille zum Leben“. Stark umstritten war die Frage, ob die Tugenden allein ausreichen oder auch körperliche und äußere Güter benötigt werden. Die vernunftgemäße Bemühung allein kann das Glück nicht garantieren. Wer etwas für an sich gut oder übel halte, der lebe in endlosen Beunruhigungen und könne nicht glücklich sein. Aristoteles' Bestimmung des obersten Gutes ist unscharf und eine Vermengung von zwei Konzepten, die heute begrifflich exakt differenzierbar sind, nämlich subjektives „Wohlbefinden“ zum einen, objektiver Erfolg beim Erreichen bestimmter Ziele im Sinne der Realisierung eines erwünschten Weltzustandes zum and… Als Bezeichnung für das ethische Ideal blieb in Platoniker- und Aristotelikerkreisen die traditionelle Bezeichnung Eudaimonie gebräuchlich, während in anderen Philosophenschulen andere Ausdrücke bevorzugt wurden. Sie lag in einer vollständigen arabischen Übersetzung vor, die der Gelehrte Isḥāq ibn Ḥunain († 910) angefertigt hatte. Solches Betrachten sei von einer reinen und wunderbaren Freude (delectatio) begleitet. URSULA WOLF ARISTOTELES’ ›NIKOMACHISCHEETHIK‹ 3. Jahrhundert begann man neben den Konzepten, die das Verhältnis eines Subjekts zu seiner eigenen Glückseligkeit betreffen, auch solche, bei denen das Glück anderer gefördert wird, als Formen des Eudämonismus aufzufassen. [156] Diese sei tatsächlich für den Menschen „sein eigener letzter Naturzweck“, das „wahrhafte Naturbedürfniß, worin unsere Gattung durchgängig mit sich übereinstimmt“. Dieses war für die Epikureer die Lust, die sie als Hedonisten zum höchsten Gut machten. Man solle sich auf die Befriedigung der elementaren Bedürfnisse beschränken, die mit den einfachsten Mitteln zu erreichen sei, und auf darüber hinausgehende Komfortansprüche verzichten. tätige Diogenes von Sinope. Das Wort stammt aus der Allgemeinsprache; in philosophischen Texten bezeichnet es eine gelungene Lebensführung nach den Anforderungen und Grundsätzen einer philosophischen Ethik und den damit verbundenen ausgeglichenen Gemütszustand. Daher bewertete Xenophon den Tod des Sokrates, der als Siebzigjähriger hingerichtet wurde, unter diesem Gesichtspunkt positiv: Das Todesurteil sei dem alten Philosophen durchaus erwünscht gewesen, denn durch die Hinrichtung sei er dem altersbedingten Verlust der Eudaimonie entgangen. Schluss Literaturverzeichnis Er polemisierte gegen die platonische Lehre, die Seele könne aus eigener Kraft Eudaimonie erlangen, und setzte ihr die Behauptung entgegen, nur der christliche Glaube könne dem Menschen die Glückseligkeit verschaffen, die ihm die platonische Philosophie verspreche. Chr. Dieser Prozess ermöglicht ihm die Aneignung der Tugend, die vernünftige Einsicht voraussetzt. Er lehrte, dieser Zustand sei durch vernünftige Einsicht, durch die Tugenden und durch Verzicht auf schädliche Begierden zu erreichen. Siehe dazu. Aristoteles, Nikomachische Ethik, Kapitel 8: Freundschaft - … Die zweite Folge SOundSOphie und die zweite Folge unserer Reihe über Ethik. Für den Leidenden bestehe die Glückseligkeit darin, dass er das Leid überwinde. Dort schrieb er, das Erfassen der Allgemeinbegriffe sei das erstrebenswerteste Ziel überhaupt. Jahrhundert setzte sich der Apologet Justin der Märtyrer mit dem platonischen Eudaimonie-Ideal auseinander. Wenn das Glück aller Menschen auf dem erfolgreichen Ausführen ihrer Tätigkeit beruht, muss jemand, den etwa Altersschwäche an seiner gewohnten Beschäftigung hindert, das Glück entbehren und so den Lebenssinn einbüßen. Im Vordergrund steht das objektive Wohlergehen, nicht das subjektive Wohlbefinden. Zum Anfang solltest du wissen, dass beinahe alle Ideen von Aristoteles auf folgender Prämisse beruhen: Jeder Mensch will glücklich sein. Der griechische Ausdruck bezeichnet nicht nur ein Gefühl, sondern eine optimale Lebensführung, die aus einer korrekten Einstellung resultiert und mit einem ausgezeichneten seelischen Zustand verbunden ist; das Glücksgefühl ist nur ein Aspekt davon. Das Ziel, die Haltung des Weisen, wird durch Übung, Gewöhnung und Betätigung erreicht. Er sah darin ein Bild, das sich die Menschen geformt hätten, um es angesichts ihrer Ratlosigkeit als Ausrede zu verwenden. In einem allgemeineren, unpersönlichen Sinn verstand man unter „Daimon“ eine unbestimmte Gottheit oder göttliche Schicksalsmacht, deren Fügungen das menschliche Los festlegen, und auch das von ihr verhängte individuelle Geschick. Dann sei es offensichtlich besser, das Leben in einer Gemeinschaft von Freunden zu verbringen, als unter Fremden und zufälligen Bekannten zu leben. Die einschlägigen Kernaussagen in seinen Dialogen wurden für den philosophischen Diskurs der Folgezeit wegweisend. Somit ist sie allein der höchste Wert und das oberste Ziel. Der antike Eudämonismus enthalte die Glückseligkeit als Zustand für das ganze Leben, er stelle „Totalität des Genusses“ auf. [133], Ein Kult der göttlichen Eudaimonia ist für die Stadt Philadelphia in Kleinasien durch eine Inschrift aus dem 1. Glückseligkeit enthalte eine Befriedigung des Individuums durch physische und geistige Genüsse. Wie aus Ciceros Angaben hervorgeht, verwarf Brutus die stoische Argumentation, nur moralische Mängel seien echte Übel. Beispielsweise verneinten sie wie Aristoteles die Frage, ob Kinder im Sinne des philosophischen Glückseligkeitsbegriffs glücklich sein können. Wer dies wegen der Hinfälligkeit des menschlichen Körpers und der dadurch bewirkten seelischen Leiden bestreite, der setze zu Unrecht die Glückseligkeit mit körperlicher Freude gleich, statt zu erkennen, dass sie in der Tiefe der Weisheit und in der Erhabenheit der Tugend liege. [1], Die Übersetzungsproblematik wird auch in der englischsprachigen Fachliteratur diskutiert. Er muss seine seelische Beschaffenheit dem, was er begehrt, angleichen, indem er es nachahmt. Jahrhundert bekämpfte der Mittelplatoniker Attikos vehement die Güterlehre des Aristoteles. Dritter Hauptteil: Freundschaft und eudaimonia I. Abschnitt: Problemstellung 317 1. Die Tugend werde im Handeln verwirklicht. Der Wohnsitz des Daimons ist die Seele.“[19] Gemäß dieser Überzeugung verwarf Demokrit die Vorstellung einer übermenschlichen, das Schicksal steuernden Macht, der Tyche. Diese werde erreicht, wenn sich der „materielle Intellekt“ – der passive, „erleidende“ Nous der aristotelischen Lehre, der nur Einwirkungen erfahren kann – mit dem aktiven Intellekt, dem „bewirkenden Intellekt“, verbinde. Im Ideal der Schmerz- und Lustfreiheit, eines affektlosen Ruhezustands, kommt der antihedonistische Charakter der Ethik des Speusippos zum Ausdruck. Allerdings verstand Epikur unter optimaler Lust im philosophischen Sinn nicht intensivstes sinnliches Vergnügen, sondern Schmerzlosigkeit und vollkommenen inneren Frieden (Ataraxie) als dauerhaften Zustand. Er hat eine Richtschnur, nach der er lebt und der er sein gesamtes Leben angleicht. Dem habe Kant mit Recht die Forderung einer allgemein verbindlichen Bestimmung des Willens entgegengestellt. „Glücklich sein“ sei nichts anderes als „keinen Mangel leiden“, und das heiße weise sein. Vielmehr billigte er den gemäßigten Standpunkt derer, die den nichtseelischen Gütern einen Wert zuerkannten und dem Besitz solcher Güter sogar eine glückssteigernde Wirkung zuschrieben. Für die subjektbezogenen Lehren hat sich die Bezeichnung als „individueller“ oder „individualistischer“ Eudämonismus eingebürgert. [102] Ein glückliches Leben ist nach seiner Darstellung sowohl mit dem allgemeinen Naturgesetz, der Natur des Weltalls, als auch mit der menschlichen Natur im Einklang. Die Eudaimonie, die der Einzelne für sich erlangt, ist zwar eine bedeutende Errungenschaft, aber noch schöner und erhabener ist die, die ganzen Völkern oder Staaten zuteilwird. Den Peripatetikern warf er vor, die Glückseligkeit zu Unrecht auch von außerseelischen Gütern abhängig zu machen und die seelischen damit für kraftlos zu erklären. Auf die Einzelheiten der äußeren und der körperlichen Güter geht Aristoteles ausführlich ein. Sie liefern, wenn sie vorhanden sind, nur einen Beitrag dazu, das gute Leben herbeizuführen. Diese Seite wurde zuletzt am 9. Die antiken Texte hätten das Glücksdenken „bis heute entscheidend geprägt“. Er hielt es für wichtig, dass man sich nicht damit begnügt, die eigene Eudaimonie unmittelbar anzustreben, sondern auch im recht verstandenen Eigeninteresse anderen bei der Erlangung des begehrten Zustands hilft. Der in Eudaimonie Lebende wolle nicht in furchtbaren Situationen ausharren, sondern die Güter genießen und die Gerechtigkeit in der Gemeinschaft erhalten. Der in Eudaimonie lebende stoische Weise bleibt „ein hölzerner, steifer Gliedermann“, „mit dem man nichts anfangen kann, der selbst nicht weiß wohin mit seiner Weisheit, dessen vollkommene Ruhe, Zufriedenheit, Glückseligkeit dem Wesen der Menschheit geradezu widerspricht und uns zu keiner anschaulichen Vorstellung davon kommen lässt“. Die Eudaimonie sei nicht Mittel zur Erreichung eines anderen, höheren Ziels, sondern Selbstzweck. März 2020 um 01:32 Uhr geändert. Chr. Das sei in Wirklichkeit wegen der vielen schweren Übel, von denen niemand verschont bleibe, prinzipiell unmöglich. Allerdings kommt im neupythagoreischen Schrifttum auch der Hinweis vor, dass die Segnungen des Glücks durch ein Übermaß sogar bei guten Menschen Seele und Geist beeinträchtigen könnten, so wie die Augen unter zu starkem Licht zu leiden hätten. Eudaimonie (auch Eudämonie, altgriechisch εὐδαιμονία .mw-parser-output .Latn{font-family:"Akzidenz Grotesk","Arial","Avant Garde Gothic","Calibri","Futura","Geneva","Gill Sans","Helvetica","Lucida Grande","Lucida Sans Unicode","Lucida Grande","Stone Sans","Tahoma","Trebuchet","Univers","Verdana"}eudaimonía) ist ein Begriff der antiken Philosophie. [63] Die Untersuchung des Nutzens verschiedener Fachgebiete führt den Athener schließlich zum Ergebnis, dass die Mathematik eine unerlässliche Voraussetzung für die Erlangung von Tugend, Weisheit und damit Eudaimonie bilde. [184] Christoph Horn stellte 2000 die Frage, ob es in der gegenwärtigen philosophischen Theorielandschaft plausible Konzeptionen des guten, gelingenden oder glücklichen Lebens analog zu den antiken Modellen gebe oder ob sich Kants negative Einschätzung durchgesetzt habe. Unter „Glück“ stelle sich der Mensch die sukzessive Befriedigung alles seines Wollens vor. Bildung (Paideia) hielt er nicht für erforderlich, da sie nichts zum Erlangen der Eudaimonie beitrage. Der Staat ist die wichtigste Gemeinschaft des Menschen und daher auf das höchste Ziel ausgerichtet: das gute, gerechte und unabhängige Leben. In dem Dialog wird untersucht, ob die Glückseligkeit ausschließlich auf der Tugend basiert und der Weise somit dank seiner Tugend seelisch unverletzlich ist oder ob auch außerseelische Güter benötigt werden und daher Unglücksfälle, insbesondere Schmerzen, die Eudaimonie des Weisen beeinträchtigen können. ), der letzte Scholarch der Akademie, gelangte zur Auffassung, Erkenntnis sei grundsätzlich erlangbar, wenngleich mit einem tolerierbaren Rest an Unsicherheit behaftet. Damit erreichte er eine Immunisierung des Glücklichen gegen die Wechselfälle des Lebens. Claudio Moreschini: Diogenes Laertios 5,43 und 5,59. Prior plädierte 2001 für eine moderne eudämonistische Tugendethik, die an das Konzept des Aristoteles anknüpfen solle, denn dieses sei die plausibelste der herkömmlichen eudämonistischen Theorien. Das bürgerlich-tätige Glück schätzte er als ein sehr hohes Gut, das er mit der Klugheit, einer der vier Grundtugenden, verband. sieht Aristoteles in der eudaimonia das höchste Endziel. [8] Solche günstigen Umstände konnten eine Annäherung des menschlichen Lebens an das glückselige Dasein der Götter bewirken, soweit dies für Sterbliche möglich war. Vielmehr lehrte er, dass die praktische Verwirklichung des als gut Erkannten eine besondere „Kraft“ voraussetze. [169], Arthur Schopenhauer verwendete in seinen 1851 veröffentlichten Parerga und Paralipomena den Begriff „Eudaimonologie“. Wer dieses Ziel erreiche, der verwirkliche in seinem Leben die Eudaimonie, die ausschließlich im Besitz des Guten liege. Clemens von Alexandria, der eine Synthese von christlichem und platonischem Denken anstrebte, trat für eine christliche Version des platonischen Ideals ein, wobei er auch den philosophischen Fachausdruck eudaimonia verwendete. Eine Umwendung der ganzen Seele – nicht nur ihres vernunftbegabten Teils – ist nötig. Damit gerät er in einen Widerspruch, denn das Pflichtprinzip setzt einen moralischen Grund des Handelns voraus, während der Eudämonist nur das als seine Pflicht anerkennt, was ihm Glückseligkeit verschafft, und damit nach einem außermoralischen Prinzip handelt. Es ist die Aufgabe der Staatskunst, das zur Erlangung der allgemeinen Eudaimonie erforderliche Wissen bereitzustellen. 4. [105], Ferner weist Seneca darauf hin, dass zur Glückseligkeit auch der Aspekt des subjektiven Empfindens gehöre. Das Wort stammt aus der Allgemeinsprache; in philosophischen Texten bezeichnet es eine gelungene Lebensführung nach den Anforderungen und Grundsätzen einer philosophischen Ethik und den damit verbundenen ausgeglichenen Gemütszustand. [36], Das oberste Gut und Endziel kann nur das sein, was stets ausschließlich um seiner selbst willen und nie zu einem anderen, übergeordneten Zweck begehrt wird. Aber auch sie kann nicht der höchste Wert und mit der Eudaimonie identisch sein, denn man kann als Tüchtiger durchaus mit größtem Leid und Unglück beladen sein. Daher fällt ihm die Aufgabe zu, sie zu vervollkommnen. In der Neuzeit ist das antike Ideal seit dem späten 18. In der platonischen Akademie übte Polemon von Athen († wohl 270/269 v.